Thüringer Bildungsplan bietet breite Sexualaufklärung und angemessene Darstellung der Vielfalt der Gesellschaft

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Eine Kritik daran ist homophobe Meinungsmache

Schulen und Bildungseinrichtungen haben besonders heute den Auftrag, junge Menschen auf gesellschaftliche Vielfalt im Alltagsleben vorzubereiten – und dieser Auftrag muss in allen Fächern erfüllt werden. Eine Pädagogik der Vielfalt bestärkt Kinder und Jugendliche darin ein positives und akzeptiertes Selbstbild zu entwickeln. Sie befähigt sie sich selbstbewusst gegen Diskriminierung und Ausgrenzung behaupten können – darum geht es. Das zu Skandalisieren ist wie mit homophoben Kanonen auf Spatzen zu schießen.

Der LSVD Thüringen begrüßt daher ausdrücklich den Thüringischen Bildungsplan bis 18. Er macht einen wichtigen Schritt hin zu einem diskriminierungsfreien Lernumfeld und zu mehr gesellschaftlicher Akzeptanz. Mit Sex hat der Bildungsplan genauso viel zu tun, wie die diffamierende Polemik der Gegner_innen mit sachlichen Argumenten – nämlich nichts.

Hier soll auf dem Rücken von Kindern und Jugendlichen ein ideologischer Kampf ausgetragen werden, der mit seinen Argumenten den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht und einen gesellschaftlichen Roll-Back zum Ziel hat“, sagt Jenny Renner, Vorstandsfrau des LSVD Thüringen.

Als Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Thüringen befürworten wir die breite und altersgerechte Darstellung von Vielfalt in unserer Gesellschaft.

„Lesben, Schwule, Bisexuelle und/oder trans* und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) sind Teil der gesellschaftlichen Vielfalt. Eine Förderung der Akzeptanz beinhaltet die Auseinandersetzung mit Vorurteilen und Stereotypen und gesellschaftlicher Homo- und Transphobie. Das sieht der jetzige Entwurf des Bildungsplans bis 18 vor, “ so die Sprecherin des LSVD Thüringen, Jenny Renner weiter.

Der LSVD sieht es nicht als Ziel einer verantwortungsvollen Politik, zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche ein positives Selbstbild entwickeln können und somit selbstbestimmt und selbstbewusst ihre Entwicklung wahrnehmen. Hierzu gehört unbedingt das Bild einer heterogenen Gesellschaft, in der niemand wegen der sexuellen oder geschlechtlichen Identität benachteiligt wird.  Auch die gleichberechtigte Darstellung von unterschiedlichen Familienmodellen, wie Regenbogenfamilien oder Patchwork-Familien,  ist ein elementarer Bestandteil für mehr Akzeptanz in unserer Gesellschaft.

Mit der gestarteten Implementierungsphase unterzieht die Thüringer Landesregierung den im letzten Jahr fertiggestellten Bildungsplan bis 18 nun einem Praxistest. Im ersten Teil dieser Implementierung werden Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen für die Akteure aus Bildung und Erziehung angeboten und mit diesen durchgeführt. An dieser Stelle sei ausdrücklich auf die Stellungnahmen der Gewerkschaft GEW zum Thüringer Bildungsplan verwiesen.

Hintergrund

Thüringer Bildungsplan bis 18

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