CDU geht es um Ideologie, nicht um das Kindeswohl

Thüringer Bundestagsabgeordnete stimmten gegen Gleichstellung

Zu den Äußerungen von Kanzlerin Merkel, sie werde sich nicht für  das gemeinsame Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare einsetzen, erklärt Markus Lehmann vom Lesben- und Schwulenverband Thüringen (LSVD):

Die Aussagen von Angela Merkel sind nicht haltbar. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Thüringen betont, dass das Wohl des Kindes bei Adoption an erster Stelle stehen muss. Familienpolitik ist aber keine Frage von Ideologie. Alle Studien bestätigen, dass nicht die sexuelle Orientierung, sondern nur die Qualität der Elternschaft entscheidend ist. Das hat auch das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil zur Sukzessivadoption deutlich gemacht: „Unterschiede zwischen Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft, welche die ungleiche Ausgestaltung der Adoptionsmöglichkeiten rechtfertigen könnten, bestehen nicht; insbesondere sind beide Partnerschaften gleichermaßen auf Dauer angelegt und rechtlich verfestigt.“ Kinder in Regenbogenfamilien beweisen in Thüringen Tag für Tag, dass Lesben und Schwule gute Eltern sind. In Thüringen werden bereits lesbische und schwule Paare als Pflegeeltern geworben. Die hiesigen Jugendämter gehen davon aus, dass Pflegekinder auch bei Lesben und Schwulen ein gutes Zuhause finden können. Die Verwaltung agiert offensichtlich vorurteilsfreier als Kanzlerin Merkel aber auch als manche der Thüringer Bundestagsabgeordneten.

So haben in der auslaufenden Legislaturperiode alle Thüringer Abgeordneten von CDU und FDP namentlich gegen das gemeinsame Adoptionsrecht gestimmt. Diskriminierung von Lesben und Schwulen scheint ihnen wichtiger zu sein als dafür zu sorgen, dass Kinder ein liebevolles Zuhause finden.

In Thüringen gibt es mehrere Wahlkreise, in denen das Direktmandat hart umkämpft ist. Die Position der Kandidatinnen und Kandidaten zu gleichen Rechten, Vielfalt und Respekt kann hier wahlentscheidend sein.

Thüringer Bundestagsabgeordnete für oder gegen die Gleichstellung

Umkämpfte Wahlkreise — Grafik von Spiegel Online

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