Lesben- und Schwulenverband (LSVD) fordert Ausfinanzierung und Umsetzung
Erfurt, 24. Januar 2018. Im Thüringischen Landtag soll in diesen Tagen der Haushalt 2018/2019 verabschiedet werden. Damit wird auch über die Effektivität des geplanten „Landesprogramms Akzeptanz und Vielfalt“ entschieden.
„Die Landesregierung muss jetzt handeln und dem Landesprogramm Leben einhauchen. Wir brauchen dringend eine effektive Ausfinanzierung und schnelle Verabschiedung, ansonsten droht das Papier zum zahnlosen Tiger zu werden.“, erklärt Jenny Renner, Sprecherin des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) Thüringen.
Der gegenwärtige Entwurf des Landesprogramms enthält eine Vielzahl von Maßnahmen, die in den Bereichen Anti-Gewalt-Arbeit, Bildung, Familie-Jugend-Alter und Gesundheit ansetzen. Auch die Versorgung und Unterbringung von LSBTI*-Geflüchteten wurde aufgegriffen. Die Einrichtung einer hauptamtlich besetzten landesweiten Koordinierungsstelle ist ebenso zentraler Bestandteil des Programms.
Solange aber der Entwurf von den Landesministerien nicht freigegeben wurde, bleibt er Utopie und kann seine Kraft nicht entfalten.
„Wir brauchen in Thüringen dringend wirkungsvolle Maßnahmen, die nicht nur homo-phober und transfeindlicher Gewalt und Diskriminierung präventiv entgegenwirken, sondern die bereits in unserem Bildungssystem ansetzen und gesellschaftlichen Zusammenhalt und Vielfalt fördern. In Thüringen sollen sich alle Menschen, auch Lesben, Schwule, trans* und intergeschlechtliche, zu jeder Zeit und an jedem Ort sicher und frei fühlen können.“ so Jenny Renner weiter.
Am 23. April 2016 gab die Landesregierung gemeinsam mit Organisationen aus der lesbisch, schwulen, bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen (LSBTI*) Community den Startschuss zur Erarbeitung des Landesprogramms. Ein vielversprechender Entwurf wurde durch die zivilgesellschaftlichen Organisationen vorgelegt, verabschiedet wurde er bis zum heutigen Tage nicht. Thüringen wäre das dreizehnte Bundesland, dass mit einem Landesprogramm die Akzeptanz von LSBTI* fördert und Diskriminierung und Gewalt entgegenwirkt.
Pressekontakt
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Hintergrund
Landesprogramms für Akzeptanz und Vielfalt
Übersicht der Aktionspläne für Vielfalt und Akzeptanz in den Bundesländern
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