Arbeit im ZDF Fernsehrat
Der ZDF-Fernsehrat kontrolliert das ZDF-Programm, bewertet Programmbeschwerden und berät den Sender in Programmfragen. Zentrale Aufgabe ist es, die Programme und Online-Angebote zu beobachten. Grundlagen hierfür sind die von Fernsehrat erlassenen Richtlinien sowie staatsvertragliche Bestimmungen.
Der Fernsehrat vertritt die Interessen der Zuschauer*innen gegenüber dem ZDF. Deshalb ist er kein Expert*innengremium, sondern so vielfältig wie die Gesellschaft selbst. Seine Mitglieder werden von unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen und zum Teil auch aus der Politik entsandt. So auch vom Lesben- und Schwulenverband Thüringen.
Der Fernsehrat tagt öffentlich. Die Tagesordnung und auch die Zusammenfassungen der Ergebnisse der Sitzungen werden veröffentlicht.
LSVD Vertreter*in im ZDF Fernsehrat ist Jenny Luca Renner. Luca arbeitet in den Ausschüssen Programmdirektion und Partnerprogramme mit.
Luca Renner berichtet aus den ersten 4 Jahren im Amt:
Zum Thema LSBTTIQ* wurde als erster Schwerpunkt innerhalb der Gremien mit Gesprächen sensibilisiert.
Ziele der Arbeit im Fernsehrat selbst sind die Normalisierung im Umgang mit LSBTTIQ* durch den Sender sowie die Behebung folgender Probleme im Angebot:
- Sichtbarkeit der Akteur*innen
- Klischeehafte Darstellung von LSBTTIQ*, Frauen*, behinderter* Menschen, People of Colour etc.
- Sendezeiten
- Häufigkeit der Darstellung
- Sprache und Bilder bei Darstellungen
- Umgang mit Fehlerbewusstsein
Zu diesen Schwerpunkten wurde im Plenum aber auch in den Programmausschüssen Partnerprogramme sowie Programmdirektion mitgearbeitet.
Als Resultat kann festgehalten werden, dass durch persönliche Besuche bei den Sendern aber auch durch Beiträge in den Ausschusssitzungen zum Thema LSBTIQ* umfassend sensibilisiert werden konnte. Dies zeigt sich in der nun deutlich erhöhten Repräsentanz von LSBTTIQ* in den Programmen.
In zahlreichen bundesweiten Vorträgen und Teilnahme an Podien wurde die Arbeit des Fernsehrates transparent gemacht und Anregungen auch mit in den Sender getragen.
Außerdem ist eine enge Zusammenarbeit mit weiteren Partner*innen im Bereich Medienpolitik entstanden (z.B. Pro Quote, DJV, Queer Media Society).
Die Ansprechpersonen für Betroffene von sexuellen Übergriffen beim ZDF sind nun auch für Menschen, die Übergriffe oder Diskriminierungen aufgrund ihrer sexuellen Identität erfahren, benannt. Außerdem gibt es eine Dienstvereinbarung, die die Diskriminierung aufgrund der sexuellen und geschlechtlichen Identität verbietet.
Der LSVD ist Mitglied eines verbändeübergreifenden Bündnisses zum Erhalt des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks geworden. Hier arbeiten wir eng mit dem DGB Bund und Ver.di als Initiator*innen zusammen.